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Marienbrunnen in Eichstätt im Naturpark Altmühltal:
Der Residenzplatz, den Fürstbischof Franz Ludwig geschaffen hatte, war bis 1777 ohne Schmuck. Raymund Anton von Strasoldo ist der Schöpfer des Marienbrunnens. Die Entwürfe stammen vom Baudirektor Moriz Pedetti. Die Vorarbeiten begannen mindestens 1775, völlig vollendet war der Brunnen erst 1780. Die beteiligten Meister waren außer Pedetti der Hofbildhauer Joh. Jakob Berg, der die Figuren schuf, die Gürtler Thomas und Franz Xaver Konrad, welche die Brunnen in Eichstätt im Altmühltal Marienfigur nach Bergs Modell in Kupfer trieben.
Der Brunnen ist eine ausgezeichnete Schöpfung Pedettis. Mit sicherem Blick für die geplante Wirkung setzte ihn der Meister an die östliche Zone des Residenzplatzes. Die Kanonikatshöfe daselbst geben ihm eine geschlossene Folie, und die Distanz von Westen und Süden ermöglichte die ungewöhnliche Höhe der Brunnensäule.
Dieselbe erhebt sich aus einem dreieckigen Bassin mit konvexen, in der Mitte verkröpften Seiten, an den Ecken geschweifte Pässe. An der kräftig profilierten Steinbrüstung springen Postamente vor, auf denen Putten sitzen. Ihre Beschäftigungen sind sinnreich gewählt. Eines der Knäblein beschaut ein Vogelnest, ein anderes hält einen Fisch, den es gefangen, ein drittes beschäftigt sich mit Fröschen, das vierte öffnet eine Muschel. Besonders lebendig ist das nächste Motiv: der Putto wird von einem Krebs gezwickt, der tüchtig zugreift. Zuletzt ein ausgesprochen Eichstätter Motiv: ein Putto betrachtet Versteinerungen aus den Jurabrüchen. Auf den gewellten Sockeln der Figuren ist rückwärts überall die Signatur eingemeißelt: J. J. v. Berg fecit 1778.
Aus dem Becken erhebt sich die Brunnensäule zu kühner Höhe, umgeben von Tritonen, die Wasserschalen tragen. Ein doppelgeschossiger, sechsseitiger Sockel trägt sie. Rustikbänder in tropfsteinartiger Behandlung gliedern ihn. Die wasserspeienden Delphine am Untergeschoß sind in Bronze gegossen. Am zweiten Geschoß befinden sich Kartuschen; die eine zeigt das kombinierte Wappen des Hochstiftes, des Domkapitels und das Urwappen der Strasoldo, die anderen enthalten die Inschriften: RAIM * ANTONIVS EX COMIT * DE STRASOLDO - HOC MONVENT * F * C * M * DCC * LXXVII. Der Säulenschaft ist mit Kannelüren und Pfeifen besetzt; über dem schönen Kompositkapitell erhebt sich ein geschickt ausladener zweigeschossiger Sockel, welche die in Feuer vergoldete Marienfigur trägt. Sie ist ca. 3 m hoch.
Quelle: http://www.altmuehltal.de/eichstaett/marienbrunnen.htm
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Oberbayern liegt im Südosten des Freistaats Bayern und grenzt im Süden und Osten an Österreich, im Nordosten an Niederbayern und die Oberpfalz, im Nordwesten an Mittelfranken und im Westen an Schwaben. Verwaltungssitz des Bezirks und gleichzeitig Regierungssitz des Regierungsbezirks ist München. Oberbayerns Grenzen haben sich im Laufe der Jahrhunderte mehrfach verändert. Insbesondere gibt es keinen spezifisch oberbayerischen Dialekt. Der Begriff „Oberbayern“ erscheint zum ersten Mal im Jahre 1255 bei der bayerischen Landesteilung. Die Ausdehnung war jedoch ursprünglich eine andere: Der Chiemgau und die Gegend von Bad Reichenhall gehörten damals zu Niederbayern.